§ 33

Wechselwarme Wirbeltiere und wirbellose Tiere


(1) Der Absender hat sicherzustellen, dass wechselwarme Wirbeltiere und wirbellose Tiere
in Behältnissen befördert werden. § 32 Abs. 3 gilt entsprechend.

 

Quelle: Bundesministerium der Justiz

 

 

Die Post lehnt den Transport von Wirbellosen Tieren nicht ab! Darum solle man einiges beachten, damit die Tiere gut ankommen und man sich nicht strafbar macht. 

Ich werde im Folgenden einige Punkte zusammen tragen, die  beim Versand von Wirbellosen und Insekteneiern wichtig sind:

 

Behältnisse:

 

Für Behältnisse gilt grundsätzlich:    

- sie müssen der Größe und auch der Menge der Tiere angepasst sein!
- sie müssen mit Luftlöchern versehen und ausreichend stabil sein!

- sie müssen immer an den Seiten zugeklebt sein, damit sich nichts öffnen kann!

 

Eier:

Eier brauchen in der Regel nicht sehr viel Platz. Kleine, flache aber stabile Behältnisse, wie zum Beispiel "Eclipse Flash-Behälter " oder "Tic Tac - Döschen" eignen sich hervorragend und lassen sich auch manchmal,  bis 1cm, als Kompaktbrief, meist aber, wenn unter 2cm, als Großbrief  versenden. 

Bei größeren Eiern (Extatosoma, Eurycantha, Heteropteryx) sind Filmdöschen oder andere Behältnisse empfehlenswerter. Leider verlassen die nur als Maxibrief die Postfiliale.

 

 

Tiere:

Für kleine Nymphen oder junge Schaben und Tausendfüßer, sind auch flachere Behältnisse, die unter 5cm Höhe liegen geeignet. Der Vorteil hierbei, man kann sie als Großbrief oder als Maxibrief versenden, wenn sie die 5cm Höhe nicht übersteigen.

 

 

Bei großen und adulten Tieren, kommt man um ein Päckchen nicht mehr drum herum. Jedoch gibt es hier an Behältnissen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es müssen nicht immer die teuren Heimchendosen sein. Einfache, mit Luftlöchern versehene Plastikdosen, Fruchtgummi-Dosen, Margarinebecher usw. tun den gleichen Zweck und sind oft sogar stabiler. 

 

 

Was sollte mit in die Behälter?

 

Eier:

Am besten bettet man diese in feuchtem Küchenpapier oder in einem Plastikröhrchen mit einem feuchtem Wattebausch links und rechts.

Diplopoden:

Jungtiere kann man in einer leeren CD-Hülle (Nur Jewlecase!) versenden. Man sollte nur darauf achten, dass man nicht zu viel Erde einfüllt (Nimmt den Tieren Bewegungsfreiheit!). Besser ist da Laub. Das Futter (Gurke, Karotte oder Apfel) sollte man so dick schneiden, dass man es an mehreren Stellen zwischen Boden und Deckel klemmen kann (= Abstandhalter), dann werden die Tiere sehr viel seltener erdrückt, wenn mal etwas schwereres auf den Brief fällt. Leider ist man davor nicht immer geschützt.

Ältere und größere Tiere grundsätzlich in großen Dosen versenden! Denkt bitte daran, dass der Transport durchaus auch mal mehrere Tage dauern kann, auch wenn das selten der Fall ist. Die Tiere brauchen viel feuchte Erde im Behälter, genügend Futter, und natürlich Platz.

 

Phasmiden:

 Für Phasmiden gilt annähernd das Gleiche. Futter, Feuchte und Platz müssen stimmen! Es muss ein Futterzweig darin enthalten sein, der von einem etwas feuchterem Küchentuch umwickelt ist, damit er frisch bleibt, auch mal für mehrere Tage. Zusätzlich dient das nasse Küchentuch der Feuchte im Behältnis. An den Zweigen können sich die Tiere festhalten und fallen nicht herum, wenn es bei der Post drunter und drüber geht. Nur ist darauf zu achten, dass der Zweig im Behältnis nicht umher fallen kann, denn das kann Tiere erschlagen oder stark verletzen. Ich versuche immer ein paar Blattspitzen mit einzuklemmen, wenn ich den Behälter schließe, so bleibt der Zweig an seinem Platz.

 

Schaben:

Am besten versendet man diese mit Pappröllchen im Behälter. Man kann aber auch ein paar Eierkartons, oder einfaches, geknäultes Küchenpapier rein tun, dann noch etwas trockenes (Haferflocken) und nasses (Apfel, Gurke) Futter dazugeben und sie sind glücklich für die nächsten Tage.

 

Wie bekomme ich die Tiere in die Behälter?:

Hihi, Übungssache! Mehr nicht. OK Schadenfreude bei Seite, aber da muss jeder mal durch und es bringt einem zur Verzweiflung ;-) Darum hier ein paar Tipps, wie man sich den "Akt" erleichtern kann.

 

Diplopoden:

Junge Tiere lässt man durch die Öffnung der CD-Hülle einzeln hinein krabbeln und verklebt die Öffnung dann mit Papier und Klebefilm. Zuvor sollten Futterstückchen und Laub natürlich schon drinnen sein ;-) !

Große Tiere setzt man einzeln in den Behälter, wobei das Zusammenrollen schon ein Vorteil ist, weil sie sich so gut umsetzen lassen und nicht gleich wegrennen. Krabbelnde Exemplare hält man mit einen leicht aufgelegtem Deckel im Behälter.

 

Phasmiden:

Ob groß oder klein, Sisyphus lässt grüßen. Eine setzt man rein, fünf andere krabbeln raus. Am besten geht's, wenn man den Behälter komplett, einrichtet und dann zur Hälfte schließt, also den Deckel an zwei Ecken aufdrückt. Danach geht man folgendermaßen vor: Deckel anheben, rein mit dem Proband und schnell wieder zu. So verfährt man am besten mit allen Tieren, egal welcher Größe.

 

Schaben:

Sie sind flink, keine Frage aber mit der nötigen Ruhe (!) und Sorgfalt, lassen sie sich tatsächlich wesentlich leichter umsetzen, als Phasmiden ... und das soll was heißen!

Auch hier ist es wichtig, dass man das Behältnis schon fertig eingerichtet hat. Dann fängt man ein Tier nach dem anderen aus dem Terrarium und entlässt es in den Behälter. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie sofort irgendwo drunter kriechen und nicht mehr raus kommen sollen, solange noch Tageslicht herrscht. Und genau das kann man sich hier sehr gut zu Nutze machen. Nur sehr selten kehren die Tiere um und machen sich wieder auf den Weg nach draußen. Dennoch, unbeobachtet sollte man weder das Terrarium noch den Behälter lassen!

 

Welche Tiere sollte ich nicht versenden?

Tiere, die sich frisch gehäutet haben, oder kurz vor einer Häutung stehen, sollte man nicht versenden, da die Häutung im Päckchen meist schief geht.

Auch sollte man Tiere, die evtl. gerade angekommen sind, nicht gleich weiterversenden. Viele bekommen ja von einem Züchter ganz viele Jungtiere (Meist bei den Tausendfüßern so) und verteilen diese dann an Interessenten weiter. Den Tieren bitte etwas Ruhe gönnen, so ein Versand ist Stress! 

Bei den Eiern sollten solche, die nah am Schlupftermin sind, auch nicht mehr versendet werden.

 

 

Verpackung ... wie kleide ich einen Brief oder ein Päckchen/Paket aus?

 

Briefe:

Am besten man nimmt gefütterte Briefumschläge oder umwickelt das Döschen mit etwas Weichem, um ein Aufreißen des Briefes zu vermeiden. Die Polsterung kann die Eier NICHT schützen, dämpft aber Stöße recht gut ab.

 

Päckchen/Pakete:

Am besten nimmt man einen beliebigen Kasten, stellt die Dose hinein und füttert das Ganze mit Styroporschnipseln oder zerknüllter Zeitung aus. Bitte die Dose gut umfüttern, damit sie nicht hin und her rutschen, oder sich evtl. öffnen könnte.

 

Dauer der Lieferung:

In der Regel dauert das Versenden einen, höchstens zwei Tage. Je nachdem wann ich den Brief oder das Päckchen losgeschickt habe. Vor 16:00 Uhr gehen Päckchen und Briefe noch am gleichen Tag raus. Nach 16:00 Uhr erst am Folgetag. Es kann aber durchaus auch mal eine Woche dauern! Was mir bisher oft passiert ist, dass ein näheres Ziel (Unter 80 Km Entfernung) länger dauerte, als eines mehrere hundert Kilometer entfernt. Geduld und ausreichend Futter ist alles ;-).

 

Wie gehe ich vor, wenn versendet, angekommen?

Das Versenden und in Empfang nehmen folgt bei mir immer dem gleichen Ritual. Habe ich die Sendung los geschickt sagte ich per Mail dem Empfänger kurz bescheid und wünsche gleichzeitig darüber informiert zu werden wann und vor allem wie, die Sendung bei ihm ankam. 

Ich selbst, sollte ich der Empfänger sein, verfahre nach dem gleichen Schema.

Dazu muss ich sagen, dass es durchaus passieren kann, dass die Post etwas verliert oder Tiere den Transport nicht überstehen. Für den ersten Fall gibt es entweder kostenlos Ersatz oder Geld zurück. Für den zweiten Fall: ich gebe immer ein paar Tiere mehr hinein, so dass die gewünschte Anzahl sicher überlebt hat. Das macht aber fast jeder. Sollten die Tiere zu lange unterwegs gewesen sein und trotz ausreichendem Futter nicht überlebt haben, kann ich dafür allerdings nicht mehr aufkommen. Es sei denn, ich habe die Adresse irgendwie falsch geschrieben ... was tatsächlich schon passierte aber glücklicherweise gut ausging :-D

Angekommene Tiere lasse ich erst mal ein bis zwei Stunden im Päckchen ruhig auf dem Terrarium stehen. Dann erst öffne ich den Behälter und entlasse die neuen Schützlinge einzeln in die Freiheit. Dabei kontrolliere ich auch, den Zustand der Tiere: Sind sie munter und gesund. Fehlen Gliedmaßen oder sind sogar tote Exemplare dabei, wollte sich eines vielleicht gerade häuten? Sind sie frei von Parasiten - gerade bei Schaben und Tausendfüßern ein Punkt. 

Immer genau nachschauen, das erspart einem böse Überraschungen. Ich hatte mir einmal Milben bei meinen Schaben eingeschleppt und wurde sie nur schwer wieder los. Auffällige Tiere lieber ein paar Tage/Wochen in Quarantäne, bevor men sich den Bestand infiziert. Für die Quarantänefälle habe ich immer zwei 20L Faunaboxen. Die sind für jedes meiner Exemplare für kurze Zeit ausreichend und kosten rund 10 Euro die Box, also nicht die Welt.

 

Wann versende ich am besten/sichersten?

Den Aspekt kann man von zwei Gesichtspunkten aus sehen. Der erste ist der Wochentag. Ich versende nur Montags und Dienstags, denn dann stelle ich sicher, dass die Tiere nicht übers Wochenende bei der Post lagern.

Der zweite Gesichtspunkt ist die Jahreszeit. Versenden sollte man immer dann, wenn das Thermometer tagsüber und nachts nicht weniger als 10° anzeigt. 15°C sind für wärmeliebende Phasmiden sogar besser. Meist ist das so ab April bis in den Oktober, bei Tausendfüßern manchmal sogar November.

 

 

Preistafel der Post und DHL (Stand Juni 2006):

Da ich nur mit der Post/DHL versende und nicht mit anderen Firmen, kann ich auch nur zu diesem Zusteller konkrete Angaben machen. Wer mehr über andere Zustellfirmen erfahren möchte, muss sich im Netz bitte selbst informieren.

Produkte Größe Gewicht Preis
Standardbrief L: 140-235 mm
B: 90-125 mm
H: bis 5 mm
bis 20 g 0,55 EUR
Kompaktbrief L: 100-235 mm
B: 70-125 mm
H: bis 10 mm
bis 50 g 0,90 EUR
Großbrief L: 100-353 mm
B: 70-250 mm
H: bis 20 mm
bis 500 g 1,45 EUR
Maxibrief L: 100-353 mm
B: 70-250 mm
H: bis 50 mm
bis 1.000 g 2,20 EUR
Päckchen L: 150-60 mm
B: 110-300 mm
H: 10-150 mm
bis 2.000 g 3,90 EUR
Paket (versichert!) L: 150-1200 mm
B: 110-600 mm
H: 10-600 mm
bis 10.000 g 6,90 EUR

Quelle Deutsche Post

 

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