Was sind Phasmiden und woher kommen sie eigentlich?

Phasma ist lateinisch und bedeutet Gespenst. Daher auch der fachliche Name Phasmatodea, unter den alle wandelnden Blätter, Stab - und natürlich Gespenstschrecken fallen. Es handelt sich hierbei um eine Teilgruppe der Insekten (ca.2500 beschriebene Arten), die fast alle in den wärmeren Gebieten der Erde, vornehmlich Tropen und Subtropen beheimatet sind. Nur wenige dringen auch in die gemäßigten Regionen vor.

Die Phasmiden haben nichts gemeinsam mit unseren Heuschrecken oder Grillen, denn sie haben weder Sprungbeine, noch singen sie und sie sind auch nicht verwand mit den Mantiden, den räuberischen Fangschrecken. Alle Phasmiden sind nämlich ausgesprochene Vegetarier und mit Ausnahme weniger Arten, vornehmlich friedliche und ungiftige Zeitgenossen.

Weit verbreitet unter den Phasmiden ist auch die Fähigkeit sich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortzupflanzen. Das heißt, dass die Weibchen in der Lage sind, ohne Männchen Nachwuchs zu produzieren. Nicht indem sie die Eier selbst befruchten, sondern dadurch, dass sie unbefruchtete Eier legen, aus denen wiederum nur Weibchen schlüpfen. Bei einigen Arten ( z. B.: Carausius morosus) schlüpfen, bei höheren Temperaturen während der embryonalen Entwicklung im Ei, auch gelegentlich Männchen. Diese sind jedoch nicht zeugungsfähig, obwohl sie sich eifrig mit den Weibchen verpaaren.

Einige Arten allerdings sind sehr anfällig gegenüber der Parthenogenese (z.B.: Extatosoma Tiaratum). Mit jeder neuen Generation sinkt dadurch die Schlupfrate der Tiere, bis man sich evtl. sogar den ganzen Bestand ausrottet. Oder aber das Genmaterial der Tiere ist so schwach, dass sie noch vor der Geschlechtsreife (Imago) versterben. Hier wäre sexuelle Fortpflanzung die bessere und vor allem genetisch "gesündere" Wahl. Andere Arten wiederum entwickeln zwar Männchen (z.B.: Medauroide extradentata) aber es spielt schlicht keine Rolle auf welche Art die Vermehrung stattfindet. Generell allerdings ist es immer besser, wenn die Eier durch Vorhandensein von Männchen befruchtet werden. Wenn man sich dann ab und zu von einem anderen Züchter "frisches Blut" besorgt, steht einer stabilen und vor allem gesunden (!) Zuchtgruppe nichts mehr im Wege.

 

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