Imaginalhäutung meines Heteropteryx dilatata Männchens

Alles beginnt mit dem Überkopfhängen, dabei haken sich die Tiere mit den Tarsen (Fuß) an einer sicheren Stelle ein. Nach und nach, platzt am Rücken die alte Haut auf und das Tier kann über diese Stelle aus der alten Haut gleiten. Je nach Art kann dieser Vorgang über eine Stunde dauern. Das Männchen hier hatte ich noch bevor es sich zu Häuten begann noch einmal mit lauwarmen Wasser eingesprüht, damit die Luftfeuchte auch wirklich stimmt. Das ist zwar nicht zwingend nötig aber bei der Art kann es zumindest sehr hilfreich sein, denn Fehlhäutungen sind beinahe die Regel, als die Ausnahme.

 

 

Hier, mal ohne Blitz fotografiert, sieht man sehr schön, wie sich der neue Körper aus der alten Haut löst. Besonders deutlich wird das bei den Flügeln sichtbar.

 

Der Rücken des Tieres ist schon völlig frei und auch die Vorderbeine beginnen langsam aus der Haut zu gleiten. Noch ist der Chitinpanzer ganz weich und biegsam, denn nur so ist es dem Tier möglich, einen größeren Körper aus einer kleineren Haut zu ziehen. Interessanterweise ist es nicht das Chitin allein, welches dem Panzer seine Stabilität verleiht sondern ein Stoff der dem Chitin angelagert wird. Er nennt sich Sklerotin.

 

Der Kopf ist nun nahezu von der alten Haut befreit. Das Grünblaue im Nacken und an den Flügelansätzen ist noch weiche, durchsichtige Haut, welche das Blut der Tiere, Hämolymphe genannt, durchschimmern lässt.

 

Jetzt werden langsam die unendlich langen Fühler und die Beine aus ihrer alten Hülle gezogen und die Flügel schon entfaltet. Wer genau hinsieht, erkennt schon die rote Färbung der Unterflügel

 

Immer weiter rutscht das Tier aus seiner alten Haut. Die weißen Fäden sind die Tracheengänge, welche sich ebenfalls mithäuten.

 

Die Beine sind draußen, fehlen nur noch die Fühler ... doch sie scheinen kein Ende zu nehmen.

 

Ein Fühler ist nun von seiner alten Haut befreit.

 

Und nun auch der zweite. Jetzt ist erst mal ausruhen angesagt. Kopfüber lässt sich das Tier einach hängen. Es ist völlig erschöpft von der Anstrengenden Häutung.

 

Nach einer kurzen Ruhepause geht es weiter, denn das Abdomen steckt ja noch in der alten Haut (Exkuvie). ( Ähäm, die Cappuccinotasse solle eigentlich nicht mit aufs Bild ;-) )

 

Ein kurzer Ruck und nun ist auch das befreit. Geschafft, die Flügel aufpumpen dauert zwar noch etwas aber zumindest, der Körper ist raus.

 

Allmählich werden auch die Flügel glatt und lang. Unglaublich, dass sie vorher zu zwei Fingernagelgroßen Schuppen zusammengefaltet waren.

 

Jetzt sind sie ganz entfaltet. Bis sie allerdings so richtig ausgetrocknet sind und er damit fliegen könnte dauert es sicher noch ein paar Tage.

 

Und das ist der werte Herr heute, sein Name ist Tim. Ein Prachtkerl, oder? Wunderschön auch die roten Unterflügel.

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